Unter Lohas hat Malte Welding seinen Text über ein prenzelberger Kochen für Fremde genannt. Wie üblich eindrucksvoll geschrieben. Hat mich oft zum Schmunzeln und Lachen gebracht! Anbei ein paar Ausschnitte:
Lohas sind ungeheuer freundlich. Alle lächeln, als ich misstrauisch hereinschlurfe (denn so verhält man sich im Rheinland gegenüber Fremden: fremdelnd), und fast bin ich geneigt zurück zu lächeln, besinne mich dann aber darauf, dass ich ja schließlich nicht in einem thailändischen Massage-Club um Rabatt ersuche, sondern essen möchte.
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Ich erwische acht Leute (zweimal zwei Paare) dabei, dass sie sich auf Englisch unterhalten, obwohl keiner von ihnen außerhalb der Grenzen der BRD geboren wurde. Sie üben für ihre Nanny oder ihr Feldenkrais-Trainer hat es befohlen, aber in der Singularitäts-Debatte, die ich ihnen aufdrücke, geraten sie ins Schwäbeln.
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Das Essen ist fertig. Der Salat ist, das muss ich leider einräumen, sagenhaft.
Meine Essensgenossen und ich sagen uns, dass wir uns jünger aussehend finden. Ah, lecker, Spinat.
Die pittoresken Epikureer werden nun zunehmend fröhlicher, sie trinken den Wein genau in der richtigen Dosis, so dass sie heiter werden, ohne ausfällig zu sein, beschwingt, ohne zu stürzen.
Und die Moral von der Geschicht’, Lohas mögen oder nicht, sind nicht schlimm, tun keinem weh, ich will ein Kind, ohemine!
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